Pressemitteilung 01/2005

Sehr geehrte Damen und Herren!


Huckepackvariante des geplanten A 620 Tunnels absolut inakzeptabel!

Der Initiator des „Gegnerkreises Stadtmitte am Fluss“, Dieter Drabiniok, hat in einem „Offenen Brief“ an den Baudezernenten Dieter Ehrmanntraut die geplante Huckepackvariante (zwei übereinander verlaufende Tunnelröhren) aus Gründen der Verkehrssicherheit, als „absolut inakzeptabel“ bezeichnet. Anlass für diesen Brief war der LKW-Brand auf der A620 am 17.02.05 zwischen der Bismarck- und der Wilhelm-Heinrich-Brücke.

OFFENER BRIEF

Sehr geehrter Herr Ehrmanntraut!

Waren Sie am 17. 02 nicht auch froh, dass die A620 nicht in einem Tunnel liegt? Dass nicht mehr geschehen ist, als ein Verkehrschaos?

Ich war froh darüber, dass es der Berufsfeuerwehr relativ leicht und schnell möglich war, sich Zugang zur Brandstelle zu verschaffen. Und froh darüber, dass sie die gesamte Fläche der A620 als Brandbekämpfungsraum nutzen konnte. Genau das wird aber nach Ihren Vorstellungen künftig nicht mehr möglich sein. Weder der schnelle Zugang zu einem Brandherd im Tunnel, noch ein ausreichender Brandbekämpfungsraum, wird nach der Realisierung des A620-Tunnels der „Stadtmitte am Fluss“ zur Verfügung stehen.

Meine Frage stelle ich deshalb, weil Sie tags zuvor, am 16.02., maßgeblich an der Entscheidung des Verkehrs- und Bauausschusses der Stadt mitgewirkt haben, statt der Parallelvariante, die 600.000 Euro teurere Huckpackvariante, zur Grundlage der weiteren Tunnelplanungen für das Projekt „Stadtmitte am Fluss“ zu machen.

Sie erinnern sich, dass in der gleichen Sitzung, aber vor dieser Entscheidung, ein Vertreter der GIU zum Thema Verkehrssicherheit im Tunnel sagte, dass dafür mit je einer Nothaltebucht, je einem Notausstieg pro Tunnelröhre, und Fluchttüren in die parallel verlaufende Röhre gesorgt sei. Personen in Ihrer Gehaltsklasse, Herr Ehrmanntraut, hätte es durchhaus auffallen dürfen, dass mit der Huckepackvariante die Fluchttüren des Paralleltunnels kassiert worden sind. Oder beabsichtigen Sie, die Fluchttüren als Leiterdurchstiege in die parallel- oder darüberliegende Tunnelröhre vorzusehen?

Dass ein 1.350 Meter langer und 7,50 Meter breiter Straßentunnel, wie auch die nach oben führenden Notausstiege wie Kaminzüge wirken, dürfte Ihnen und den Ingenieuren bekannt sein. Deshalb werden weder Sie, noch die Ingenieure im Tunnel sein wollen, wenn es dort zu einem Brandunfall kommt. Kommen Sie zu Besinnung! Nicht alles was ingenieurtechnisch möglich scheint, ist auch verantwortbar.

Es steht mehr auf dem Spiel, als das Renommee von Ingenieurbüros, mehr als das Prestige von politischen Entscheidungsträgern; es geht auch um mehr als politische Machtfragen und wirtschaftliche Interessen: Hier geht es im wahrsten Sinne des Wortes, um die Gefährdung von Leib und Leben der Menschen, die sich zum Zeitpunkt eines Unfalls im Tunnel aufhalten.

Die Absicht, diesen Tunnel zu wollen, mag dem ein oder anderen unter dem Aspekt „unsere Stadt soll schöner werden“ gefallen - aber dafür auch Menschenleben zu riskieren, geht entschieden zu weit! Die Huckepackvariante ist aus Verkehrssicherheitserwägungen absolut inakzeptabel!

Mit freundlichem Gruß

Wer mehr Informationen über den sich in der Gründungsphase befindenden „Gegnerkreis Stadtmitte am Fluss“ haben möchte, kann sie gegen frankierten Rückumschlag bestellen bei: Dieter Drabiniok; Karl-Schurz-Str. 2; 66119 Saarbrücken

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